AABA
In der US-amerikanischen Popmusik seit Anfang des 20. Jahrhunderts setzte sich ein Kompositionsschema durch, das sich an die klassische Musik anlehnte. Ein Stück bestand aus zwei Teilen, A und B, die jeweils meist 8 Takte lang waren. Zunächst wurde A zweimal gespielt (aber mit unterschiedlichem Text); es folgte der B-Teil, dann wieder A (insgesamt also 32 Takte, deshalb auch Thirty-two-bar-Form genannt). Am Ende kann eine Coda folgen.
Der sich wiederholende A-Teil wird Refrain genannt (im Deutschen also entsprechend der Strophe), der B-Teil Bridge (im Deutschen also Steg).
Das formale Vorbild für diese Form ist der deutsche Meistersang, dessen Reprisenbarform in der Abfolge Stollen (A) – Gegenstollen (A) – Abgesang oder Steg (B) – Reprise (A) exakt diesem Schema entspricht.
Formal gehört dieses Muster zu den dreiteiligen Liedformen ABA.
Beispiel
Ein besonders schönes Beispiel für ein deutsches Volks- und Kirchenlied in AABA-Form ist Wie lieblich ist der Maien (Mit Lieb bin ich umfangen).
AABA-Lieder
Literatur
- Ralf von Appen, Markus Frei-Hauenschild: „AABA, Refrain, Chorus, Bridge, Prechorus -- Song Forms And Their Historical Development“. In: SAMPLES 13 (2015)